Freitag, 26. Februar 2016

Diagnose Krebs - Morbis Hodgkin (Teil 2)

Nun erzähle ich euch mehr von meinen Erfahrungen. 

Bevor ist zur ersten Chemotherapie musste, schnitt ich mir meine langen Haare kurz. 
Ich stellte es mir einfach zu krass vor, wenn man so lange Haarstreifen verliert.

Am 08.08.2013 trat ich also meine erste Chemotherapie an. Ich hatte eine menge Angst davor und man weiß ja auch erst nicht, was auf einen alles zu kommt. Vor jeder Chemo heißt es immer Blutabnahme um zu sehen, ob die Werte ausreichend sind oder gut genug sind um eine Chemo durch zu stehen. Nach der Abnahme heißt es somit erstmal warten. Warten muss man viel und man lernt irgendwann, dass es dazu gehört. Es ist nervig, aber ändern kann man daran nichts.

Meine erste Chemo nannte sich Beacopp Esk. und war wirklich ein Hammer. Damit wird dein Körper so zu sagen völlig runter gewirtschafftet. Zu meinen Nebenwirkungen zählten vor allem Schlapheit, Haarverlust (nach der zweiten Dosis), und Schüttelfrost. 

Bei der Beacopp Esk. Behandlung bekommt man drei Tage lang stationär all mögliche Medikamente hat dann ein paar Tage Ruhe und dann bekommt man noch eine Chemo hinterher. Die hatte mich völlig aus den Socken gerissen. Ich bekam davon nämlich Fieber und das hieß, zurück ins Krankenhaus und man wird isoliert. Warum? Tja, die Werte sind dann so weit unten, dass jede kleine Erkrankung ein das Leben kosten könnte. Dieses Risiko geht man natürlich nicht ein. Während den Tagen in dem Zimmer war am schlimmsten, die Sehnsucht nach meinen Kindern. Man hatte ich die vermisst.

Witzig in der Zeit im Krankenhaus fühlt man sich eigentlich gar nicht groß krank, aber wehe ich kam nach Hause dann fühlte ich mich total im Eimer. Ich verglich mein Gefühl mit einen Drogensüchtigen, der seine Drogen nicht bekam. Zumindest stellte ich mir das so vor. 

Im Laufe von August 2013-November 2013 erhielt ich 6 Zyklen Chemotherapie. Angefangen mit dem Beacopp esk, (1 Zyklus), Beacopp (3 Zyklen) und ABVD (2Zyklen). 
Vom ABVD bekam ich z.B. hauptsächlich Schüttelfrost und wurde immer Kraftloser. Ich fühlte mich immer mehr wie eine alte Oma. Hatte teilweise im Haus nur noch in der Stube geschlafen, weil mir die Treppe hoch ins Schlafzimmer zu viel war. 

Ihr fragt euch sicherlich wie es mir mit dem Thema Haarverlust  erging, 
Dazu muss ich sagen, dass es recht schnell kam. Schneller als mir lieb war. Ich wollte mir gerade die Haare waschen im Waschbecken im Krankenhaus. Das war in der Zeit meiner Isolation.
Ich merkte plötzlich wie ich Strähnchen für Strähnchen so raus ziehen konnte ohne großen Aufwand. Einerseits war ich froh, dass es mir nicht zuhause passiert war. Doch ich war darauf so gar nicht vorbereitet gewesen. Somit musste mein Bruder mir schnell was besorgen, was er auch tat. Den Tag habe ich viel geweint, aber nach und nach hatte ich mich dran gewöhnt. Meiner damaligen 7 jährigen Tochter konnte nicht damit umgehen mit dem kahlen Kopf. Trug daher meist eine Mütze. 

Ich hatte auch eine Perücke erhalten von der Krankenkasse, aber die trug ich sehr ungern. Fühlte sich einfach wie ein Fremdkörper an und es  wurde dadrunter oft sehr warm. Ich trug sie meist, wenn ich mal in die Schule musste oder ähnliche Termine. 



So, das war es erstmal für dieses mal. Bei meinen letzten Beitrag werde ich euch von meiner Bestrahlungszeitberichten und ein paar Fragen beantworten.

4 Kommentare:

  1. Ein unglaublich mutiger Post wirklich!
    Ich bewundere deine Stärke im Umgang mit diesem Thema und drücke dir alle Daumen und Pfoten aus meinem Haushalt!
    Fuck Cancer!

    Liebst
    Justine

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  2. Ich kenne auch jemanden mit dieser Krankheit. Habe mich auch viel damit beschäftigt. Is echt nicht einfach. Ich finde ein Mensch bleibt ein Mensch ob mit oder ohne Haare. Scheiß drauf. Du bist egal wie du aussiehst toll. Ich hoffe du hast es überstanden. LG, Mia

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    1. Ja habe ich. Aber es besteht natürlich immer das Risiko für eine neu Erkrankung.

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  3. Krebs ist eine miese Geschichte... hatte selbst erst vor kurzem einen Krebsfall in der Familie, Bauchspeicheldrüse. Da wurde keine Chemo mehr versucht, weil es sowieso auswegslos war und das Leiden wohl noch verlängert hätte.
    Meinen Respekt dafür, dass du darüber schreibst, nicht jeder macht so was. Manchmal Scham, manchmal Angst.

    Liebe Grüße

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